Einer der wichtigsten Faktoren für den Lernerfolg von Schülern ist die Motivation der Schüler. Das Konzept der Motivation ist recht breit und abstrakt, und viele Autoren definieren es auf unterschiedliche Weise. Nach der Definition ist Motivation der Prozess, der ein Verhalten, eine Handlung, eine Aktivität fördert, die durch verschiedene Motive verursacht wird; die Gesamtheit der Motive (1993, 176-177). Motivation steht in engem Zusammenhang mit der Beteiligung an Aktivitäten im Klassenzimmer. Nach Dörnyei (2020) ist das Engagement eine Folge der Motivation, und Esra und Sevilen (2021) definieren das Konzept der Motivation als den Wunsch, am Bildungsprozess teilzunehmen.
Wissenschaftler unterscheiden zwei Arten von Lernmotivation: intrinsische Motivation und extrinsische Motivation.
Die intrinsische Motivation kommt von innen. Das Verhalten der Schüler zeigt das Bedürfnis zu verstehen, zu wissen, zu erforschen. Intrinsische Motivation zeigt sich am deutlichsten in der frühen Kindheit, wo bis zu 75 % des gesamten Wissensakkumulationsprozesses aufgrund einer starken intrinsischen Motivation stattfinden, denn in dieser Lebensphase sind Kinder begierig darauf, neue Erfahrungen zu machen, zu erforschen, aktiv Dinge zu entdecken, die sie noch nicht kennen, und neue Aktivitäten auszuprobieren.
• Extrinsische Motivation ist dadurch gekennzeichnet, dass man sich von den Motiven leiten lässt, die durch andere Menschen und ihre gegenseitigen Beziehungen entstehen. Extrinsische Motivation spielt in der formalen Bildung eine große Rolle (Šileikytė, 2021).
Forscher haben untersucht, wie sich die Lernmotivation von Schülern in Abhängigkeit von der Umgebung verändern kann (Özhan und Kocadere, 2020). Dörnyei (2020) stellt fest, dass die Lernmotivation der Schüler durch ein günstiges Mikroklima in der Klasse und respektvolle Beziehungen zwischen den Mitschülern positiv beeinflusst wird. Die Rolle des Lehrers und des Tutors bei der Gestaltung des Mikroklimas im Klassenzimmer ist ebensfalls sehr wichtig. Dies wird von anderen Forschern bestätigt (Franchuk und Prydacha, 2021), die darauf hinweisen, dass Lehrkräfte oder Tutoren, die in die Schaffung eines günstigen Mikroklimas im Klassenzimmer investieren und die Zusammenarbeit unter ihren Schülern fördern, mit größer Wahrscheinlichkeit, die Bedingungen für die Entfaltung der Fähigkeiten der einzelnen Schüler schaffen und sie zu kreativen Aktivitäten anregen.
Vier Aspekte, die den Lernwillen eines Kindes steigern können:
- Gemütlichkeit der Lernumgebung
- Niveau der Arbeitsfähigkeit des Kindes (der Schüler wird nicht müde und bleibt lange aktiv)
- Freude über Erfolg und Zusammenarbeit im Unterricht
- Neugierde des Kindes (ein Kind ist mit jedem neuen Teil des Lernmaterials und mit einer attraktiven Form des Lernens zufrieden)
Die Motivation zum Lernen nimmt tendenziell ab, wenn ein Kind:
- Steht regelmäßig vor einem Misserfolg
- Eine unzureichende Bewertung durch den Lehrer oder Tutor erhält
- Fühlt sich nicht gewürdigt
- Muss sich eine langsame, uninteressante Geschichte anhören, die von einem Lehrer oder Tutor erzählt wird
- Zu schwierige oder zu leichte Aufgaben erhalten hat
- Erhält keine Rückmeldung über die erzielten Fortschritte
- Erlernt neue Dinge zu langsam oder zu schnell
- Das Lernen findet in einer unangenehmen Umgebung statt, die nicht zum Lernen geeignet ist (schlechte Beleuchtung, Heizung, Akustik usw.).
Die spielerische Präsentation von Informationen oder Unterrichtsinhalten (Wong, 2020) und der gezielte Einsatz digitaler Hilfsmittel können die Schüler zum Lernen anregen und ihre Lernmotivation fördern (Lee et al., 2021.) Daher ist es wichtig, die intrinsischen und extrinsischen Faktoren zu berücksichtigen, die die Lernmotivation fördern, denn wenn Schüler wirklich zum Lernen motiviert sind, neigen sie dazu, sicht aktiv am Lernprozess zu beteiligen.
Referenzen:
1. Dörnyei, Z. (2020). Innovations and challenges in language learning motivation. Routledge.Prieiga per internetą:https://www.routledge.com/Innovations-and-Challenges-in-LanguageLearning-Motivation/Dornyei/p/book/9781138599161.
2. Esra, M. E. Ş. E., & Sevilen, Ç. (2021). Factors influencing EFL students’ motivation in onlinelearning: A qualitative case study. Journal of Educational Technology and Online Learning, 4(1),11-22.
3. Franchuk, N. P., & Prydacha, T. V. (2021, March). Organization and conduct of classes ineducational institutions during distance learning. In Journal of Physics: Conference Series, 1840(1).IOPPublishing.
4. Lee, K. (2021). Openness and innovation in online higher education: A historical review of thetwo discourses. Open Learning: The Journal of Open, Distance and eLearning, 36(2), 112-132.
5. Özhan, Ş. Ç., & Kocadere, S. A. (2020). The effectsof flow, emotional engagement, andmotivation on success in a gamified online learning environment. Journal of Educational Computing Research, 57(8), 2006-2031.
6. Psichologijos žodynas. (1993). Vilnius.
7. Šileikytė, D. (2021). STEAM ugdymas: Lietuvos situacija ir mokykloms siūlomi projektai.Švietimo naujienos.Prieiga per internetą:https://www.svietimonaujienos.lt/steam-ugdymas-lietuvos-situacija-ir-mokykloms-siulomi-projektai/8. Wong, R. (2020). When no one can go to school: does online learning meet students’ basiclearning needs? Interactive learning environments, 1–17.